Integration von Informationssystemen

Integration bedeutet das Einfügen von Teilen in ein Ganzes, wobei Friktionen (Reibungspunkte, Unterschiede) überwunden oder ausgeräumt werden sollen.


Aspekte und Dimensionen von Integration

Bei der Verbindung der Komponenten eines computergestützten Informationssystems soll die Kooperationsfähigkeit zwischen den verschiedenen Komponenten des Informationssystems hergestellt werden. Darunter ist zum Beispiel die Nutzung gemeinsamer Datenbestände gemeint (Systemkonsistenz).

Die Übergänge zwischen den Phasen des Lebenszyklus eines Informationssystems sind in der Regel mit einem Semantikverlust verbunden. Diese Friktionen zwischen den Phasen des Lebenszyklus können unter Einsatz von CASE-Werkzeugen überwunden werden. CASE-Werkzeuge stellen Konstrukte zur Verfügung, die in allen Phasen verwendet werden können, weil sie in unterschiedlichen Formalisierungs- und Detaillierungsgraden dargestellt werden können. Dabei Unterstützen CASE-Werkzeuge die referentielle Integrität.

Da an einer Aufgabe Beteiligte unterschiedliche Perspektiven, Ziele und Interessen haben, muss für eine gemeinsame Orientierung und Vermittlung gesorgt werden. Dabei sollen verschiedene Rollen und Perspektiven zusammengeführt werden. Das kann durch Moderatoren, Prototyping, "Soft systems methodology" / "rich pictures" geschehen.


Weitere Aspekte

• Einbettung von Informationssystemen in organisatorische Handlungsabläufe
• Einbettung in strategische Planung
• Abstimmung von DV-Arbeitsplätzen mit individuellen Arbeitsstilen
• Zwischenbetriebliche Verbindung von Informationssystemen um Transaktionskosten zu minimieren, die Reaktionsfähigkeit im Sinne grösserer Kundennähe zu erhöhen oder erhöhte Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen
• Förderung des Dialogs zwischen den Disziplinen bei einem interdisziplinären Projekt
• Vermittlung zwischen Forschung und Anwendungspraxis


Anforderungen

Verfügbarkeit. Integration im technischen Sinne nimmt in dem Umfang zu, in dem Daten und Programme unabhängig davon wo sie physikalisch innerhalb des Systems zu finden sind, am einzelnen Arbeitsplatz verfügbar sind. Zunehmende Verfügbarkeit vergrössert dabei den Spielraum der Organisation von Aufgabenerfüllungsprozessen in einem Unternehmen.

Transparenz. Der Zugang zu entfernt gespeicherten Informationen sollte möglichst über Assoziationen aus der Vorstellungswelt des Anwenders möglich sein. Dem Anwender steht eine Menge von Daten, Programmen, Rechnern und peripheren Geräten zur Verfügung. Deren Nutzung soll sich innerhalb einer vertrauten Benutzerschnittstelle vollziehen. Dabei sollen für den Benutzer Kriterien wie der physikalische Ort der Speicherung oder Ausführung oder die benötigten Systemressourcen unerheblich bleiben.

Kommunikationsfähigkeit. Unter Kommunikationsfähigkeit ist zu verstehen, dass auf entfernte Geräte, Programme und Daten komfortabel zugegriffen werden kann. Dabei ist an die semantische Angemessenheit der übertragenen Daten zu denken, so dass dem Empfänger so viel über die Semantik bekannt ist, wie er für die Weiterverarbeitung der Daten benötigt.

Integrität. Daten und Anwendungen sollten aus Sicht aller berechtigten Benutzer in einem möglichst aktuellen und widerspruchsfreien Zustand präsentiert werden. Dieses Ziel wird durch Minimierung der Redundanz unterstützt. Geräte und Programme sollen sich stets so verhalten, wie der Benutzer es erwartet.

Flexibilität, Modularität. Wesentlicher Ansatzpunkt dieses Ziels ist die geeignete Aufteilung des Systems in Komponenten, deren Funktionsweise unabhängig von der konkreten Gestaltung anderer Element ist. Auf diese Weise werden Fehlersuche und Wartbarkeit unterstützt.


Voraussetzungen

• Kommunikationsmedien
• Gemeinsames semantisches Referenzsystem
• Transformation der ausgetauschten Nachrichten
Synchronisierung
• Gemeinsamer Namensraum

Vorgehensweisen

Top-Down

• Entwurf und Etablierung semantischer Referenzmodelle
• Datenmodelle oder Objektmodelle
• Datenbankschemata
• Funktionenmodelle
• Festlegung eines Verzeichnisses von Schnittstellen
• DBMS in Client/Server-Architektur

Bottom-Up

• Auswahl einer geeigneter Integrationstechnologie
• Auswahl dazu konformer Anwendungen oder Basissysteme
• Anwendungsentwicklung unter der Berücksichtigung der ausgewählten Schnittstellen