Arbeitsteilung

Arbeitsteilung ist ein wesentlicher Aspekt von Organisation. Arbeitsteilung besteht in der Zuordnung von Arbeitsprogrammen zu Ressourcen. Die resultierenden Aufgaben-Ressourcen-Zuordnungen werden als organisatorische Einheiten bezeichnet.

Unter Arbeitsprogrammen versteht man

• Aufgaben,
• Arbeiten,
• Funktionen,
• Arbeitspensen,
• Aufträge,
• Projekte und
• Vorgänge.


Ressourcen können menschliche und maschinelle Aufgabenträger sein.

Die kleinste organisatorische Einheit ist eine Stelle. Man unterscheidet

• Linienstellen - sind ausführende Stellen und in die Weisungshierarchie eingebettet.
• Stabsstellen - haben beratende Funktionen und in der Regel keine Entscheidungs- und Weisungsbefugnis. Stabsstellen haben ihren Ursprung im militärischen Bereich.


Arbeitsteilung kann auf verschiedene Weisen erfolgen:

Arbeitsteilung nach Verrichtung (sägen - bohren) und
Arbeitsteilung nach Objekt, z.B. Produkt, Produktgruppe (Schraubendreher - Säge), Markt oder Region.


Arbeitsteilung kann auf verschiedenen Ebenen durchgeführt werden:

• international,
• zwischenbetrieblich,
• Makro-Struktur (Geschäfts-, Zentralbereich),
• Meso-Struktur (Abteilung),
• Detail-Struktur (Stellen, Positionen).


Ausprägungen

• elementare Teilarbeit (extrem kurzer Arbeitszyklus, höchste Routine, keine Beziehung zum Endprodukt, völlige Fremdplanung und -kontrolle, Kommunikation mit Menschen nicht angestrebt, unmöglich oder störend),
• Springer-Prinzip (für mehrere Arbeitszyklen angelernte Arbeiten, besserer Überblick über Gesamtzusammenhänge, Fremdplanung und -kontrolle, Kommunikation mit Menschen ist weniger bedeutend),
• Job-Rotation (geplante Abwechslung, kurzer Arbeitszyklus, Weiterverwendung des Outputs ist bekannt, Fremdplanung und -kontrolle, Kommunikation mit Menschen ist weniger bedeutend),
• Job-Enlargement (längere Zyklen, horizontale Ausweitung, umfangreicher Arbeitsinhalt, komplexere Aufgaben, Fremdplanung und -kontrolle, Kommunikation mit Menschen ist stark behindert),
• Job-Enrichment (Arbeitszyklus umfasst abgeschlossene Arbeitseinheit, Ausweitung der Arbeitsinhalte in Abhängigkeit von Lernprozessen, Output ist eine abgeschlossene, für sich allein sinnvolle Leistung, weitgehende Selbstplanung und -kontrolle, Mitarbeiter nimmt Vorgesetztenfunktion wahr, Isolation der Arbeitsplätze ist aufgehoben, Partizipation, Gruppenarbeit ist möglich),
• Teilautonome Arbeitsgruppen (Arbeitszyklus umfasst größere, abgeschlossene Arbeitseinheit, Sinnzusammenhang ist sehr ausgeprägt, Erstellung ganzer Systeme, plant und kontrolliert selbstleitend, Gruppenleiter wird von Gruppe bestimmt, Kommunikation mit Menschen ist sehr ausgeprägt).


Vorteile

These: Die Wirtschaftlichkeit der Leistungserstellung steigt mit dem Ausmass der Arbeitsteilung, denn

• hoch spezialisierte Stellen erfordern nur kurze Einarbeitungszeiten.
• Stellen, die nur wenige, einfache Tätigkeiten umfassen, können mit relativ gering qualifizierten Kräften besetzt werden, die am Arbeitsmarkt zu günstigen Konditionen verfügbar sind.
• Wenn nur wenige Tätigkeiten ausgeführt werden, ist die Arbeit insgesamt weniger anstrengend und ermüdend, das hat positive Effekte auf den Umfang der jeweils erbrachten Arbeit.
• Das permanente Einüben weniger Handgriffe führt zu einer hohen Geschicklichkeit bei den Betroffenen und erhöht damit die Produktivität.

Die Begründung der These erinnert stark an die Kernpunkte des Scientific Management, insbesondere an die Aussagen Taylors (siehe Taylorismus).


Nachteile

Demgegenüber stehen mögliche Probleme bei hoher Spezialisierung:

• hohe Fluktuation,
• hoher Krankenstand,
• negative Auswirkungen auf Konzentration und damit auf die Qualität der Arbeit,
• wegen der geringen Attraktivität der Arbeit sind unter Umständen höhere Löhne erforderlich,
• der erhöhte Koordinierungsaufwand verursacht zusätzliche Kosten.