Atomkerne

Den nächsten Fortschritt beim Wissen über den Aufbau von Atomen erzielte Ernest Rutherford mit seinen Mitarbeitern Hans Geiger und Ernest Marsden im Jahr 1911. Die drei Wissenschaftler untersuchten, wie sich Alpha-Strahlung aus einer radioaktiven Quelle verhält, wenn sie auf eine sehr dünne Goldfolie trifft.

Unerwartet war, dass etwa eines von 8000 Alpha-Teilchen sehr stark abgelenkt – zurückgeworfen – wurde. Rutherford leitete aus dem Versuchsergebnis ab, dass die positive Ladung innerhalb eines Atoms in einem Kern konzentriert ist, dessen Durchmesser um einen Faktor 3000 kleiner ist als der Durchmesser des gesamten Atoms.

Im Jahr 1917 bewies Rutherford, dass der Kern des Wasserstoffatoms der Grundbaustein von anderen Atomkernen ist – was als Entdeckung des Protons bezeichnet werden kann. Rutherford hatte bereits früher erkannt, dass wenn Alpha-Teilchen aus einer radioaktiven Quelle die Umgebungsluft treffen, dabei Kerne des Wasserstoffatoms entstehen. Durch Experimente stellte Rutherford fest, dass diese Kerne aus dem Stickstoff der Luft stammen.

James Chadwick identifizierte 1932 das Neutron als weiteren Grundbaustein der Atomkerne, indem er die Ergebnisse der Experimente richtig interpretierte, die Frédéric und Irène Joliot-Curie und andere Forscher durchgeführt hatten. Bei diesen Versuchen entstand beim Beschuss von Beryllium mit Alpha-Teilchen eine Strahlung von bis dahin unbekannter Art. Beim Durchgang dieser Strahlung durch eine Paraffinschicht bildeten sich durch die Wechselwirkung mit den Wasserstoffatomen des Paraffins Protonen, die leicht nachzuweisen waren. Chadwick erkannte, dass die unbekannte Strahlung aus Neutronen bestehen musste.

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Ladung

Links
https://de.wikipedia.org/wiki/Rutherford-Streuung
https://de.wikipedia.org/wiki/Proton
https://de.wikipedia.org/wiki/Neutron