Office Data Architecture

Die Office Data Architecture (ODA) verfolgt das Ziel eine standardisierte Dokumentenarchitektur und ein Dokumentenformat für den Austausch von Bürodokumenten zu etablieren.

ODA hat zwei Sichten auf ein Dokument, die logische und die Layout-Sicht. Beide Strukturen werden mit Hilfe von Objekten beschrieben, die baumartig angeordnet sind. Es gibt elementare und zusammengesetzte Objekte. Die logische Struktur enthält das document logical root sowie composite logical objects und basic logical objects (Kapitel, Abschnitt, Absatz). Die Layout-Struktur enthält das layout document root sowie Objekte der Klassen Block (Blatt), Frame, Page, Page set. Integriert werden die logische und die Layout-Struktur über die Zuordnung der Basisobjekte beider Strukturen zu den content portions.

In ODA können Dokumentklassen definiert werden, in dem ein generisches Layout und/oder eine generische logische Struktur spezifiziert wird. Es gibt keine standardisierten Dokumentklassen.


Ablaufmodell

Dokumente werden in drei Phasen erstellt bzw. verarbeitet.

editing process. Der eigentliche Inhalt und die logische Struktur wird erstellt oder verändert.
layout process. Das Layout des Dokuments wird erstellt oder verändert.
imaging process. Das Dokument wird auf einem Medium ausgegeben.


Austausch von Dokumenten

Dokumente können in drei verschiedenen Formen (document architecture classes) ausgetauscht werden:

processable document. Das Dokument enthält neben der logischen Struktur nur die generische Layout-Struktur. Der Layout-Prozess muss noch durchgeführt werden.
formatted document. Es werden nur Layout-Informationen jedoch keine Informationen über die logische Struktur des Dokuments gespeichert. Das Dokument kann nur angezeigt, aber nicht verändert werden.
formatted processable document. Beide Strukturen sind vollständig beschreiben. Das Dokument muss nicht mehr gelayoutet werden, es kann editiert werden.

Ein ODA-Dokument enthält noch ein so-genanntes Profile, das Informationen über den Verfasser, das Erstellungsdatum, die Dokumentform, verwendete Zeichensätze etc. enthält.

ODIF ist das standardisierte Austauschformat für ODA-Dokumente. Es basiert auf ASN.1.


Bewertung

ODA ist standardisiert. ODIF kann als Austauschformat zwischen verschiedenen Textverarbeitungen durch ODIF-Konverter dienen. Durch die Office Document Language (eine im wesentlichen auf SGML basierende Klartextkodierung von ODA-Dokumenten) kann eine Brücke zu SGML geschlagen werden.

ODA unterstützt keine Vererbung, es gibt keine wirkliche Unterscheidung zwischen Klassen und Instanzen. Der semantische Gehalt des Dokuments beschränkt sich auf die Grundschemata inhaltlicher Textstrukturierung. Der eigentliche Inhalt des Dokuments ist nicht Inhalt der Standardisierung. Das Erstellen eines ODA-Editors ist mit grossem Aufwand verbunden.


Links

http://www.iso.org